Die ersten Schritte um den kanarischen Dachstuhl wiederherzustellen:
Als ich den wundervollen Dachstuhl von der Innenseite bewundern durfte, war klar für mich, dass ich ihn retten muss.Gebrochenes Gebälk und Löcher vom Holzwurm sollten mich nicht abschrecken.
Nach dem ich die Dachpfannen, die dünn waren wie Kekse herunter genommen habe, war mir das Ausmaß, der auf mich zukommenden Arbeit bewusst. Ich musste erst einmal die ganzen Nägel und Eisenteile, die sich im Laufe der 100 Jahre gesammelt hatten entfernen.
Dann habe ich mit einer Flex und einer Schruppscheibe mit Diamanten bestückt, jeden Balken von allen Seiten abgeschrubbt, sodass nur noch das fast neu aussehende Holz zu bewundern war. Die gebrochenen Balken musste ich leider durch neues Holz ersetzen. Aufgrund der Höhe der kanarischen Häuser, war es mir in diesem Fall nicht möglich einen Dachüberstand herzustellen.
Also musste ich mir etwas Neues einfallen lassen, um das Regenwasser von der Fassade fernzuhalten. Ich habe die Wand um 50 cm erhöht und eine Regenrinne eingebaut, somit kann das Wasser in gelenkte Bahnen ablaufen. Nun war es an der Zeit das Dach zu schließen. Die Wahl fiel auf Nut- und Feder Bretter, die relativ dünn waren. Da der Dachstuhl nicht gerade ist, war es fast unmöglich Nut-und Feder-Bretter ineinander zu schieben, auch weil der Höhenunterschied zwischen den einzelnen Balken viel zu groß war.
Nachdem auch das geschafft war, habe ich Teerpappe aufgeschweißt. Im Rundungsbereich, also in der Regenrinne ist es ein bisschen kompliziert gewesen, die Dachpappe zu verkleben. Ausgerechnet an dieser Stelle ist dies auch der schwächste Punkt, weil sich dort das Wasser sammelt.
Um noch mehr Dichtigkeit zu bekommen, habe ich für die untere Lage der Ziegel nagelneue Dachziegel gekauft, da diese stabiler und beständiger sind .
Für die Abdeckung und die Optik habe ich dann die alten Ziegel, die schon sehr bröselig waren, wieder auf das Dach gelegt. Nun schaut es wieder aus, als sei es ein altes kanarisches Haus.